»RosaWinkelGedenkbuch«
Paul Ernst Mebes
Kein Stolperstein vorhanden.
Vom 19. bis zum 21. Oktober 1938 befand er sich im Polizeigefängnis Berlin und danach vermutlich in Untersuchungshaft. Ein Gericht in Berlin verurteilte den 36-Jährigen am 12. Juni 1939 wegen homosexueller Handlungen nach §175 zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn zunächst im Juli 1939 in die Strafanstalt Berlin-Plötzensee, dann vorübergehend in die Strafanstalt Prenzlau und schließlich Ende November 1940 in die Strafanstalt Beeskow in Brandenburg, von wo er am 16. Februar 1941 nach Plötzensee zurückkam. Dort entließ der Justizvollzug ihn angeblich am 19. Oktober 1941 aus der Haft an eine Privatanschrift.
Letzteres ist aber eher unwahrscheinlich, denn noch im gleichen Jahr deportierte ihn die Polizei in das KZ Sachsenhausen, wo die SS ihn als "Homosexuellen, Berufsverbrecher" einstufte und er als "Rosa-Winkel-Häftling" die Häftlingsnummer 40.818 erhielt.Paul Mebes wurde am 10. Juli 1942 im Alter von 39 Jahren im Außenlager Klinkerwerk ein Opfer
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der Mordaktion an Männer mit dem Rosa-Winkel.
Bild: 🔎 Sterbeurkunde Standesamt Oranienburg,
Todesursache: "Lungendurchschuß bei Fluchtversuch"
Im "KZ-Außenlager Klinkerwerk" wurden am 10. Juli 1942 in einer gezielten Mordaktion weitere
"Männer mit dem Rosa-Winkel" ermordet:
Quellen:
• KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: ⟩ Internet-Totenbuch
• Arolsen Archives, Sterbebucheintragungen über verstorbene Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen ⟩ DocID 4123658
• Arolsen Archives, Karteikarte Amt für die Erfassung der Kriegsopfer Berlin ⟩ DocID 130620986
• Müller, Joachim, Unnatürliche Todesfälle, in: Müller, Joachim, Sternweiler, Andreas, Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen, Berlin 2000, S. 216 ff.
• Büge, Emil: Massenmord auf dem Klinker in: 1470 KZ-Geheimnisse, Heimliche Aufzeichnungen aus der Politischen Abteilung des KZ Sachsenhausen Dezember 1939 bis April 1943, Seite 149 ff., Metropol Verlag Berlin, 2010