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»RosaWinkelGedenkbuch« Werner Siegfried Alexander Gluszewski |
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![]() Häftlingsnummer 42366 KZ Sachsenhausen Kein Stolperstein vorhanden. |
Geboren am: | 20.01.1904 |
Geburtsort: | Marienburg | Westpreußen | |
Ermordet am: | 26.06.1942 | |
Letzter Wohnort: | Berlin-Schöneberg, Eisenacher Straße 66 | |
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Werner Siegfried Alexander Gluszewski wurde am 20. Januar 1904 mit den Geburtsnamen Gluszczewski
als Sohn von Alexander und Elsa Gluszczewski in Marienburg in Westpreußen geboren und evangelisch getauft.
Die Namensänderung wurde am 24. Mai 1909 im Geburtsregister eingetragen. Der Ledige wohnte später in Berlin und arbeitete als Schriftsteller, Bauarbeiter und Vertreter. Am 17. August 1937 zeigte man ihn an und am 26. Oktober 1937 nahm die Polizei ihn fest und behandelte ihn erkennungsdienstlich, ließ also auch die üblichen Polizeifotos erstellen.
Die Anklageschrift erstellte die Staatsanwaltschaft am 28. Oktober 1937 und am 6. Januar 1938 verurteilte ihn ein Gericht in Berlin nach §175a, Ziffer 3, zu einem Jahr und sieben Monaten Gefängnis, abzüglich von zwei Monaten Untersuchungshaft. Zur Strafverbüßung transportierte man ihn am 3. März 1938 zunächst nach Berlin-Plötzensee und dann von dort zur Schwerstarbeit im Moor am 23. Mai 1938 in das Strafgefangenenlager Walchum. Weiter ging es am 6. September 1938 in die Haftanstalt Zweibrücken und am 27. September 1938 zurück nach Walchum und am 12. Oktober 1938 schließlich in das Emslandlager Groß-Fullen. Am 6. Juni 1939 entließ man ihn aus der Haft. Doch bereits vom 31. Juli bis zum 2. August befand er sich erneut im Polizeigefängnis Berlin. Am 29. August 1939 nahm die Polizei ihn fest und am 31. August 1939 stellte ein Richter den Haftbefehl aus und seine Untersuchungshaft in Berlin-Plötzensee begann. Am 29. November verurteilte ein Gericht in Berlin ihn wiederum nach §175a, Ziffer 3, diesmal aber als "Rückfalltäter" zu zwei Jahren Zuchthaus, abzüglich der Untersuchungshaft, und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Zur Strafverbüßung überführte man ihn in das Zuchthaus Brandenburg-Görden. Im Oktober 1939 verlegte man ihn vorübergehend in das Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel, möglicherweise, weil er in Hamburg als Zeuge aussagen sollte. Zum Ende seiner Strafverbüßung entließ der Justizvollzug ihn nicht in die Freiheit, sondern lieferte ihn der Polizei aus, die ihn am 29. November 1941 in das Polizeigefängnis Berlin einlieferte. Die Polizei deportierte ihn am 12. Februar 1942 in das KZ Buchenwald in Thüringen, wo die SS ihn als "§175-Häftling" einstufte und ihn zur Nummer 6.685 machte. Am 13. März 1942 wurden 800 Häftlinge von KZ Buchenwald in das Männerlager des KZ Ravensbrück überführt, darunter sollen 39 Männer "Rosa-Winkel-Häftling" gewesen sein. Namentlich bekannt sind die Mithäftlinge:
Werner Siegfried Alexander Gluszewski wurde am 12. Dezember 1942 im Alter von 38 Jahren im Außenlager Klinkerwerk ein Opfer
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Autor: Rainer Hoffschildt, Hannover; Ergänzt, überarbeitet Lothar Dönitz, Berlin, 2025.
Quellen: • KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch • Arolsen Archives, Sterbebucheintragungen über verstorbene Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen 〉 DocID 4118421 • Werner Siegfried Alexander Gluszczewski in der Sammlung Östliche preußische Provinzen, Polen, Personenstandsregister 1874-1945: 〉 ancestry.de • Arolsen Archives, Begleitscheine des Gestapo-bzw. Polizeigefängnisse Berlin (Überstellung von Häftlingen) Begleitschein zum KL Columbia 〉 DocID 12149798 • Arolsen Archives, Zu- und Entlassungslisten, Transportlisten sowie Namenverzeichnisse des Zuchthauses und der Sicherungsanstalt Brandenburg-Görden 29.11.1941 〉 DocID 12117333 • Arolsen Archives, Karteikarte Amt für die Erfassung der Kriegsopfer Berlin (Angabe zu KZ Buchenwald) 〉 DocID 130514420 • Arolsen Archives, Karteikarte Amt für die Erfassung der Kriegsopfer Berlin 〉 DocID 130600797 • Müller, Joachim, Unnatürliche Todesfälle, in: Müller, Joachim, Sternweiler, Andreas, Homosexuelle Männer im KZ Sachsenhausen, Berlin 2000, S. 47, 216ff. • Büge, Emil: Massenmord auf dem Klinker in: 1470 KZ-Geheimnisse, Heimliche Aufzeichnungen aus der Politischen Abteilung des KZ Sachsenhausen Dezember 1939 bis April 1943, Seite 149 ff., Metropol Verlag Berlin, 2010 |