Der Gesprächskreis Homosexualität
Totgeschlagen - Totgeschwiegen -
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Gedenkbuchfür die bisher namentlich bekannten ermordeten Homosexuellen des KZ Sachsenhausen & des Männerlagers im KZ Ravensbrück |
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Max Wendemuth |
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![]() Kein Stolperstein vorhanden! |
Geboren am: | 22.11.1899 |
Geburtsort: | Hamburg | |
Ermordet am: | 06.03.1941 | |
Verlegeort: | ||
Initiator: | ||
Zum Lebensweg: |
Max Wendemuth wurde am 22. November 1899 in Hamburg geboren und evangelisch getauft.1 Im Ersten Weltkrieg zeichnete man ihn mit
dem Frontkämpferkreuz aus. Er war kinderlos verheiratet, wohnte später in
〉 Berlin-Kreuzberg, Solmsstraße 47 und arbeitete als Schneider. Gerichte verurteilten ihn 1923, 1924 und 1931 nach §175 zu einem, zwei und einem Monat Gefängnis. Am 23. Januar 1939 verurteilte ihn das Landgericht Berlin nach §175a, Ziffer 3, zu einem Jahr Zuchthaushaft, abzüglich von zwei Monaten Untersuchungshaft. Er hatte sexuelle Handlungen mit einem 16-jährigen Lehrling gehabt. Der erste Satz im Verhörprotokoll von Max W. lautete: »Ich bin abnorm veranlagt seit meiner frühesten Jugend«. W. »bittet!« um Kastration, die vermutlich auch druchgeführt wurde. Inwieweit er unter Druck gesetzt wurde, geht aus der Akte nicht hervor. Am 23. Januar 1940 wurde er wegen homosexueller Handlungenzu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach der Haftverbüßung wurde er jedoch nicht entlassen, sondern auf Anordnung der Inspektion Vorbeugung der 〉 Haftanstalt Lingen zugeführt.2Wahrscheinlich im Februar 1941 wurde er in das KZ Sachsenhausen eingeliefert, die SS machte ihn zur Nummer 35.469. Max Wendemuth wurde am 6. März 1941 im KZ Sachsenhausen im Alter von 41 Jahren ermordet.3 |
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Autor: Rainer Hoffschild, Hannover, Lothar Dönitz (Berlin)
Ich danke Andreas Pretzel, Berlin, für die Informationen aus dem Landesarchiv Berlin. Fußnoten: 1 KZ Sachsenhausen 1936 - 1945: 〉 Internet-Totenbuch 2 Jens Dobler: Von anderen Ufern, Geschichte der Berliner Lesben und Schwulen in Kreuzberg und Friedrichshain, Berlin 2003, S. 200. 3 Sterbeurkunde 〉 im Aroslen Archives International Center on Nazi Persecution (ehem. Internationaler Suchdienst Arolsen.) |